Die Idee dahinter

Der Mensch ist – das spüren wir alle – ein Lebewesen, das über Energie verfügt. Bei der Zeugung empfangen wir sie, im Laufe des Lebens müssen wir sie immer wieder nähren durch Essen, Trinken, Atmen und gute Lebensführung, und wenn wir sterben, verlässt sie den Körper. Diese Energie – sie wird in der TCM „Qi“ (sprich „Tschi“) genannt – läuft ständig durch unseren Körper, und zwar auf genau festgelegten Bahnen, den Energieleitbahnen oder Meridianen.

Jedes Organ hat seine Leitbahn, die v.a. über die Körperoberfläche verläuft, das zugeordnete Organ versorgt und dazu noch das Körpergebiet, das es durchläuft. In der Leitbahn fließt das Qi immer in dieselbe Richtung und wird am Ende in den nachfolgenden Meridian übergeleitet. Da dies immerzu in allen Leitbahnen geschieht, fließt immer Qi nach und jede Leitbahn und jedes Organ verfügt über ausreichend Energie, der Mensch ist gesund und bleibt es in der Regel auch, wenn er  durch vernünftige Lebensführung sein Qi gut pflegt.

Was aber geschieht, wenn das System gestört wird? Wenn wir z.B. einen Hexenschuss bekommen, schickt der Körper möglichst viel Qi in die betroffene Region zur Abwehr der Verletzung, dort entsteht ein Qi-Fülle-Zustand – Schmerz, Hitze, Steifheit. Jetzt ist im unteren Rücken sehr viel Qi angesammelt und wirkt wie ein Staudamm. Qi kann nicht im Meridianverlauf weiterfließen in die Beine: die Folge sind kalte, blasse Füße. Nach oben hin staut sich die Energie vor dem „Staudamm“ – es entstehen Nackenverspannungen und Kopfschmerz.

Ziel einer TCM-Behandlung muss also folgerichtig sein: Durch Akupunktur, verschiedene chinesische Massage- und Mobilisationsformen (z.B. Akupunkt-Massage), gezielte und allgemeine Übungen (Qigong), ggf. Ernährungsumstellung und Kräuter einen solchen Energiestau aufzulösen, die energieleeren Bereiche zu stärken und die Energiefülle abfließen zu lassen, somit den Energiefluss zu normalisieren und die Symptome zu lindern.